Auf den Spuren des Bibers – Eine Radexkursion mit überraschendem Finale

Ende Juni machten wir uns mit einer Schülergruppe per Fahrrad auf den Weg zu einem Biberbau am Glattbach (oberhalb des Barfußparks). Die Tour sollte nicht nur die Natur näherbringen, sondern auch die Spuren eines der faszinierendsten heimischen Tiere sichtbar machen: dem Biber.
Bei unserer ersten Fahrradtour fiel den Schülerinnen und Schülern ein Baum auf, dessen Stamm deutlich angeknabbert war. Die charakteristischen Spuren seiner Schneidezähne zeugten von emsiger Arbeit. Wir hielten inne, staunten über die Kraft und Zielstrebigkeit dieses kleinen Baumeisters und dokumentierten das ungewöhnliche Naturschauspiel mit einem Foto (siehe oben).
Zwei Wochen später, bei einer zweiten Exkursion mit einer anderen Schülergruppe, bot sich uns ein unerwartetes Bild: Der zuvor angeknabberte Baum war inzwischen vollständig gefällt und lag quer über dem angestauten See, perfekt zum Abtransport der Äste im Wasser. Der Wind eines Sommergewitters hatte wohl strak nachgeholfen. Die Reaktion der Gruppe reichte von Verblüffung bis Begeisterung. Die Schülerinnen und Schüler konnten hautnah miterleben, wie aus einer Spur eine vollendete Biberaktion wurde.
Die beiden Bilder oben (angeknabberter Baum) und das Bild rechts (gefällter Baum) zeigen eindrucksvoll, wie aktiv und wirkungsvoll der Biber in seinem Lebensraum agiert. Sie dokumentieren nicht nur einen Wandel in der Natur, sondern auch den Moment, in dem aus Beobachtung echtes Verstehen entsteht.
Diese kurze Reise in die Wildnis hat uns nicht nur die Bedeutung ökologischer Kreisläufe vor Augen geführt, sondern auch gezeigt, wie spannend und lehrreich Naturerfahrungen außerhalb des Klassenzimmers sein können.
Andreas Burghardt