Station 8: Marktplatzbrunnen I Stadtapotheke

Herzlich willkommen zurück auf dem Marktplatz, umgeben von wunderschönen Fachwerkhäusern, wo der Marktplatzbrunnen seine Geschichten flüstert und Goldfische im klaren Wasser schwimmen.

Audioguide:

 

Audiobeschreibung:

Der Brunnen mit der eindrucksvollen Statue, die als Schildhalter des Herzog Christoph dient, wurde 1509 aus Holz erbaut und ca. 230 Jahre später von den Bildhauern Reich aus Dornstetten erneuert. Er besteht aus Sandstein, war ursprünglich sechs Meter tief und wird, bis heute, wie alle Stadtbrunnen vom Brunnenberg mit Wasser versorgt. Hier schöpften die Einwohnerinnen ihr Wasser, um zu kochen oder zu waschen. Heute ist der Brunnen nur noch 3 Meter tief und ist zur etwas ungewöhnlichen Heimat vieler Goldfische geworden. Bitte folgen Sie mir jetzt in Richtung Station 9, die sich rechts neben der Kirche auf dem alten Friedhof befindet. Auf dem Weg dorthin gibt es noch etwas Spannendes zu entdecken.

Wie die Kirchgänger damals kommen auch Sie jetzt an einer Aussparung am Eckgebäude vorbei. Heute befindet sich auf der fehlenden Ecke des Gebäudes eine Türe, achten Sie auf das Dächle. Hier befand sich früher der sogenannte "Driller", ein drehbarer, eiserner Käfig, den jedermann wie ein Karussell anschubsen konnte, was auf Dauer für den eingesperrten Delinquenten sicherlich unangenehm war und die Schand-Strafe des „Zur Schaustellens“ noch verschärfte.  So gab es damals einen jungen Mann, der sich in die Kammern der Mägde schlich, dabei jedoch eingeschlossen und deshalb erwischt wurde. Er musste an drei Sonntagen von 7-11 in den Driller und jeder Bub, der wie sie auf dem Weg zur Kirche war, drehte natürlich daran.

Erhalten hat sich der Driller in der nach ihr benannten Narrenzunft „Dornstetter Drillerhansele“. Die drei Fasnachtsfiguren bestehen aus dem Schurkenfänger, eine Art mittelalterlicher Polizei, dem Drillerhansele, welcher beim Narrengericht die Rolle des Spitzels und Denunzianten spielt und dem Fuxlochweible. Mit im Gepäck für jeden Umzug: der mobile Driller.

Darauf ein dreifaches „Schurke vor's G'richt, Schurke vor's G'richt, Schurke vor's G'richt!“