Station 7: Haus Hegel
Die Grundmauern dieses Hauses reichen bis ins 13./14. Jahrhundert zurück. Heute ist das Puppen- und Spielzeugmuseum der Familie Bidermann im Haus Hegel zu finden.
Audioguide:
Audiobeschreibung:
„Hier befinden wir uns vor meinem Wohnhaus, dem Haus Hegel, in dem ich mit meinem Vater lebe. Der auch in der Badgasse als Bader tätig, was uns zu einer recht wohlhabenden Familie macht."
Leider fiel auch dieses Haus 1676 den Flammen zum Opfer, die Grundmauern jedoch blieben erhalten. Nach dem Wiederaufbau diente es als Amtsschreiberstube. Der Stadtschreiber wurde von der Stadt gewählt und verfasste, beglaubigte und beurkundete Verträge. Dafür wurde er gut entlohnt, denn in der Regel konnte nur die Oberschicht schreiben und lesen.
Später entstand hier das Kaufhaus Hegel. Dort gab es alles von Werkzeugen über Stoffe, bis hin zur Kreditberatung. Ging damals jemand in die Stadt zum Einkaufen hieß es für gewöhnlich „Brengsch mir au a Kleinigkeit mit vom Hegel.“
Heute befindet sich hier das Puppen- und Spielzeugmuseum der Familie Bidermann. Es zeigt die Wohnräume der Menschen so wie sie hier früher gelebt haben. Sie können dort die Privatsammlung der Familie mit Zinnfigurenkabinett und wechselnden Sonderausstellungen bewundern.
"So nun wollen wir uns aber um Ihr leibliches Wohl kümmern. Im Haus am Marktplatz mit der Nummer 8 befand sich viele Jahre die Brauereigaststätte zum Schwanen. Insgesamt gab es über 10 Gasthöfe und Wirtsstuben hier. Nicht gerade wenig für eine kleine Stadt wie Dornstetten, aber das lag daran, dass viele Reisende wie Sie, Händler und auch Fuhrleute dort Pause machen und Vespern konnten. Oft boten diese auch einen Gaststall mit Versorgung für die Zugtiere der Reisenden.
Die Stadt war stark frequentiert, weil sie ein sehr alter Marktort ist, in dem viel Waren und Vieh den Besitzer wechselten. Auch heute lebt die Markttradition im Ostermontags- und Herbstmarkt weiter.
Die Gaststätten waren auch Schauplatz verschiedener Feierlichkeiten und die Besitzer betrieben meist nebenher eine Landwirtschaft. Als der Strom der Durchreisenden nachließ schlossen auch immer mehr Gasthöfe, so dass es heute nur noch vier der alten Betriebe gibt. Auch andere Traditionen wie das Bier brauen, wurden Anfang des letzten Jahrhunderts aufgegeben – schade eigentlich.
So, und falls Ihr später noch ein Mittelchen gegen eure vollen Leiber und schweren Köpfe braucht, gibt es direkt rechts neben dem Schwanen auch noch die Schweyerische Stadtapotheke, die von 1819 bis 1970 das ganze Umland versorgte. Ab dem 20. Jahrhundert wurde sie von einem pfiffigen Mann namens Julius Schweyer geleitet. Er entwickelte ein homöopathisches Heilmittel, das viel Anklang fand und fast täglich per Post versandt wurde und ihn angeblich zum ersten Millionär Dornstettens machte!
Ah, ich vergaß, heute sieht man die frühere Nutzung nur noch anhand des Apothekermotivs links auf der Fassade des Hauses mit der Nummer 10.
Betrachten Sie von hier auch noch einmal unser besonderes Fachwerk und wenden Sie sich dann dem Marktplatzbrunnen zu. Ich verabschiede mich derweil – gehaben Sie sich wohl und noch viel Spaß in unserem schönen Dornstetten.“