Irrungen und Wirrungen am Gymnasium Dornstetten – das Wahlfach Literatur und Theater der Jahrgänge 1 und 2 spielt Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“

Nach der Vorschau im Mai fanden nun am 14. und 15 Juli 2022 die Vorstellungen der berühmten Komödie von William Shakespeare am Gymnasiums Dornstetten statt.

Die liebenswert einfache Handwerkertruppe bei ihren Proben für das große Hochzeitsfest
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Die liebenswert einfache Handwerkertruppe bei ihren Proben für das große Hochzeitsfest

In der zweimal komplett besetzten Aula konnten die Zuschauer das Ergebnis der langen Probenarbeit der Kursstufenschüler sehen. Unter der Leitung von Wibke Moog hatten die vierzehn Schülerinnen und Schüler den Sommernachtstraum bestaunt, erkundet und inszeniert. Für das leibliche Wohl sorgte die GyDo-eigene Eventer AG.

Theseus, der Herzog von Athen, plant seine Hochzeit mit Hippolyta, eine Gruppe von liebenswert einfachen Handwerkern möchte zu dieser Festlichkeit ein Schauspiel aufführen, das Mädchen Hermia widersetzt sich der Heiratsanweisung ihres Vaters und flieht mit ihrem Geliebten Lysander in den Wald - verfolgt von Demetrius und Helena, die ihren Teil zum verworrenen Liebesquartett beitragen. Im Wald vermischen sich Wirklichkeit und Traum, denn der Wald ist das Reich der Elfen, des Elfenkönigs Oberon und seiner Frau Titania – und dann gibt es da ja noch die Zaubertropfen und den Elfen Puck, der immer für einen Schabernack gut ist…

Die irre und wirre Komödie mit ihrer komplexen Handlung, den vier jungen scheinbar austauschbaren Liebenden, echtem Begehren und falscher Liebe und dem skurrilen Theater im Theater ist eine Herausforderung. Vier Handlungsebenen vermischen sich, überschneiden sich, wollen und sollen verwirren. Hinzu kommen die Shakespear’schen Wortspiele und der Sprachwitz, die auch in der Übersetzung von Frank Günther erhalten bleiben. Beeindruckend war zum einen die überaus passende Besetzung der Rollen, die Textsicherheit der jungen Schauspieler und vor allem auch ihre Freude am Spiel auf der Bühne. Ohne groß angelegtes Bühnenbild oder Requisiten schufen der Text und das Spiel Atmosphäre und Komödie.  Modern wurde die Inszenierung nicht nur durch den virtuell präsenten Prologsprecher, sondern auch durch die im Whatsapp-Gruppenchat gestellte Frage Helenas: „WTF?“, gefolgt von allerlei Kummer, Schwüren und Pöbeleien – ganz in der Tradition Shakespeares mit Derbheit und Beleidigungen.

Doch zum Glück löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf und Puck verkündet dem Publikum das Ende dieses „Firlefanz, der kaum mehr Gehalt hat als ein Traum“ – „Und wenn ihr mich jetzt freundschaftlich beklatscht, lässt Puck euch nie im Stich.“ Dieser Wunsch wurde Puck, den Elfen, den herrschaftlichen Athenern und Handwerkern gerne erfüllt.

Zum Abschluss bedankte sich Wibke Moog bei den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern, von denen sechs dem diesjährigen Abiturjahrgang angehören, bei den mitwirkenden Lehrern und dem Ton-und Technikteam. Sie betonte, sie sie stolz auf „ihre“ Gruppe und freue sich auf die Fortsetzung des Kurses im neuen Schuljahr. Man darf gespannt sein, in welchen „Traum“ uns das Wahlfach Literatur und Theater 2023 entführen wird.